Zu Fuß in die Stille
Wo Seeadler und Fischotter wohnen, wilde Orchideen und Sumpfporst blühen
Es riecht nach Wald und Erde, die Morgenluft ist noch ein bisschen feucht und die Schritte auf dem naturbelassenen, weichen Boden sind kaum zu hören. Wer sich dafür entscheidet, die Seenplatte auf Schusters Rappen zu erkunden, der reist auf Augenhöhe mit der Natur. Seeadler und Prachtlibellen kann er unterwegs beobachten. Es gibt wilde Orchideen und den selten gewordenen Sumpfporst, einen immergrünen Strauch, dessen Blüten gerade in den Sommermonaten wunderbar würzigen Duft verströmt. Ganz behutsam Gehende treffen mit ein bisschen Glück sogar auf Fischotter, die sich in den klaren, fischreichen Gewässern der Region zuhause fühlen.
Eine Besonderheit, die sich beim Wandern am besten erleben lässt: Hier existieren fast alle typischen Landschaftsformen, die die letzte Eiszeit geschaffen hat, auf engstem Raum direkt nebeneinander. Bis vor 12 000 Jahren schoben riesige Gletscher Geröllmassen aus Skandinavien durch die Ostsee bis zur heutigen Seenlandschaft. So entstanden zum einen Anhöhen, wie der 145 Meter hohe Reiherberg bei Feldberg, zum anderen bis zu 60 Meter tiefe Furchen im Boden, die sich später mit Wasser füllten – ein Relief, das Erdgeschichte sichtbar macht.
Wer mit wachem Blick unterwegs ist, der findet im Naturpark Jahrtausende alte Spuren der nachfolgenden Besiedelung, von imposanten Großsteingräbern aus der Mittelsteinzeit bis hin zu Burgen und Wällen, die die Slawen errichteten. Die Touristinformation bietet Kartenmaterial und Tourenvorschläge. Und sie vermittelt auch geführte Ausflüge in Natur und Historie.